Evangelische Allianz bezieht Position zum Umgang miteinander

Angeführt von der Evangelischen Allianz in Deutschland, dem Gnadauer Gemeinschaftsverband und der Vereinigung Evangelischer Freikirchen hat ein breites Bündnis aus kirchlichen Werken, Bünden und Freikirchen zu Gelassenheit im Umgang mit der Corona-Pandemie aufgerufen und sich damit von wesentlichen Teilen der „Querdenker-Bewegung“ distanziert. Verschwörungsglauben und unsolidarischem Handeln erteilen die Autoren eine klare Absage.

Mit Religionsausübung wolle man „achtsam umgehen“ und „auf keinen Fall durch Leichtfertigkeit zu einer verstärkten Corona-Verbreitung beitragen,“ ohne Maskenverweigerung namentlich zu benennen. Die Autoren rufen vielmehr zu einer Thematisierung der „geistlichen Dimension“ der Krise auf, einer Ausrichtung auf Jesus Christus und ermutigen zu einem „Verzicht auf Aktionismus“. Stattdessen sollten sie durch „gelebtes Gottvertrauen“ andere Menschen ermutigen.

Angesichts der Komplexität der Herausforderungen hüte man sich jedoch vor leichtfertiger Kritik: „Wir wollen durch Respekt gegenüber den Verantwortlichen und durch vermehrtes Gebet auffallen, heißt es. Und weiter: „Wir weisen Verschwörungstheorien und unsolidarische Verhaltensweisen ausdrücklich zurück.“

Die Erklärung schließt mit dem Aufruf zum Gebet und Barmherzigkeit gegenüber denen, die durch die Corona-Pandemie wirtschaftlich, sozial und psychisch leiden.

Die Erklärung im Wortlaut: Verantwortung wahrnehmen und Freiheit gestalten – mit Rücksicht auf den Nächsten.

Reinhardt Schink, Generalsekretär der Evangelischen Allianz in Deutschland, hat am Buß- und Bettag 18.11.2020 in einem offenen Brief (u.a. auf Facebook) die Disqualifizierung des Infektionsschutz-Gesetzes als „Ermächtigungsgesetz“ (so der AfD-Abgeordnete Hansjörg Müller gegen 16 Uhr auf der Berliner Luisenbrücke vor johlenden Demonstranten) als „Gift“ bezeichnet, das noch über lange Zeit seine Wirkung entfalte. Es „ist weder sachlich richtig, noch politisch hilfreich. Eine sachgerechte Auseinandersetzung wird hierdurch erschwert und durch die Gleichsetzung unserer funktionsfähigen Demokratie mit dem Hitler-Regime wird das Vertrauen in unseren Staat unterhöhlt.“ Der Angriff auf unsere Demokratie erfolge nicht durch das Infektionsschutzgesetz, sondern „durch die Verunglimpfung unserer Demokratie als Diktatur.“

Die EAD hat Uwe Heimowski (Beauftragter der Evangelischen Allianz beim Bundestag) und MdB Frank Heinrich mit einer erläuternden Stellungnahme zum Infektionsschutzgesetz beauftragt.